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Terpene

Terpene sind eine Gruppe von chemischen Verbindungen, die in vielen Pflanzen vorkommen – einschließlich Cannabis – und stellen die Hauptbestandteile des ätherischen Öls der Pflanze dar. Sie sind für den charakteristischen Geruch und Geschmack - von zitrusartig und blumig bis hin zu erdig und würzig - verantwortlich.

Neben ihrer aromatischen Funktion haben Terpene aber auch eine wichtige Rolle in der Wirkung von Cannabis auf den menschlichen Körper.

Terpene in medizinischem Cannabis interagieren mit anderen Cannabinoiden im Endocannabinoid-System und beeinflussen durch den sogenannten „Entourage-Effekte", wie das Gehirn auf Cannabis reagiert. Durch ihre Synergie verstärken und modifizieren sie die Wirkung im Vergleich zu den einzelnen isolierten Verbindungen und können das allgemeine Wohlbefinden verbessern, indem sie zur Schmerzlinderung, Entspannung, Stimmungsaufhellung und Entzündungshemmung beitragen.

Wirkung der Terpene

Es wird angenommen, dass  Cannabis über 120 verschiedene Terpene enthält. Viele von ihnen kommen aber nur in geringen Mengen vor und haben eine vernachlässigbare Wirkung.

Hauptsächlich im Harz von Pflanzen gebildet, übernehmen Terpene neben Geruch, Aroma oder Geschmack noch andere Funktionen. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben in der Pflanzenwelt ist Fortpflanzung. Die Duftstoffe locken Insekten an, damit diese die Pflanze bestäuben. Andererseits hilft der Duft von Terpenen dabei, räuberische Insekten und Fressfeinde fernzuhalten, um so das Fortbestehen der Pflanze zu sichern.

Darüber hinaus schützen sie Pflanzen vor schwankenden klimatischen Bedingungen. Bei steigenden Temperaturen werden mehr Terpene produziert, die verdampfen und zur Kühlung beitragen können. 

Die primären Terpene und Terpenoide, die in Cannabis identifiziert wurden, sind Limonen, Myrcen, Pinen, Linalool, Eukalyptol, y-Terpinen, ß-Caryophyllen,  Nerolidol und Phytol.

Diese Verbindungen sind im Gegensatz zu Cannabinoiden (obwohl es inzwischen Hinweise darauf gibt, dass auch andere Pflanzenarten einige Phytocannabinoide enthalten) nicht nur für Cannabis typisch. Die  häufigsten Terpene in Cannabis sind:

  1. Limonen
  2. Myrcen
  3. Pinen
  4. Linalool
  5. Caryophyllen
  6. Humulen

Terpene wirken meist antibakteriell und entzündungshemmend.

Limonen

Limonen ist das Monoterpen, das in erster Linie für den Duft von Zitrusfrüchten – insbesondere des D-Isomers – verantwortlich ist. D-Limonen riecht in seiner isolierten Form stark nach Orangen. Es zeigt angstlösende und stimmungsaufhellende Effekte.

D-Limonen wird nun auch Cannabisextrakten als Geschmacksverstärker zugesetzt, da viele der enthaltenden Terpene bei der Verarbeitung verloren gehen.

Myrcen

Myrcen ist das am häufigsten vorkommende Terpen in Cannabis. Es wird vorrangig mit den sedierenden Effekten von Indica-Sorten verbunden, zeigt aber auch schmerzlindernde Wirkungen. Es kommt auch in Lorbeerblättern, wildem Thymian, Hopfen und Zitronengras vor.

Pinen

Pinen ist ein weiteres Monoterpen, das in der Natur in zwei Formen vorkommt. Diese Isomere werden als α-Pinen und ß-Pinen bezeichnet. Es ist das am weitesten verbreitete natürlich vorkommende Terpen und kommt in Pinien, Rosmarin, Basilikum und Orangenschalen vor. Es wirkt stimmungsaufhellend, atmungsvertiefend und stresslindernd.

Linalool

Linalool ist ein sehr intensives Terpen und kommt in sehr vielen Pflanzenarten vor, dazu zählen unter anderem Lavendel, Minze, Lorbeer, Zimt, Birke und einige Zitrusfrüchte. Linalool kommt in zwei spiegelbildlichen Formen S- und R-Linalool vor. Linalool wirkt  entspannend, schlaffördernd & antidepressiv.

Caryophyllen

Caryophyllene kommen neben der Cannabis-Pflanze besonders häufig in schwarzem Kümmel, Nelken, Hopfen, Basilikum, Oregano, schwarzem Pfeffer und Lavendel vor. Es weist ein scharfes, würziges Aroma auf. Es ist typisch für Haze-Sorten und wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und muskelentspannend.

Humulen

Humulen wird durch erdig-holzige Duftnoten charakterisiert. Es  kommt in Hopfen, Basilikum, Koriander, Nelken, Ingwer, Ginseng, Salbei und Pfefferminze vor. Es ist typisch für die Kultivare OG Kush und White Widow und weist eine appetitsreduzierende & entzündungshemmende Wirkung auf.

Nerolidol & weitere Terpene

Es gibt noch viele weitere Terpene in der Cannabispflanze. Diese zeigen allerdings keine ausgeprägte medizinische Wirkung, sondern tragen lediglich zum Aroma (Duft & Geschmack) bei. 

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